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Zukunft der digitalen Vertrauensdienste

Lesezeit: 2 Protokoll

Inhaltsindex

Digitalisierung ist eines der zentralen gesellschaftlichen Themen – Unternehmen und öffentliche Verwaltungen müssen auf dem neusten Stand bleiben, um nicht im Wettbewerb abgehängt zu werden. Elektronische Transaktionen und Identitäten sind hierbei der Schlüssel. Vertrauensdienste spielen dabei eine zentrale Rolle, indem sie Sicherheit und Verlässlichkeit gewährleisten. Diese Dienste ermöglichen es Privatpersonen und Unternehmen gleichermaßen, elektronische Signaturen zu nutzen, Identitäten online zu verifizieren und Dokumente rechtskonform elektronisch zu unterzeichnen. Doch wie wird sich dieser Bereich in den nächsten fünf bis zehn Jahren entwickeln und welche Auswirkungen wird das auf EU-Bürger:innen haben?
 

Aktuelle Trends und Entwicklungen der Vertrauensdienstleister 

Erweiterung der Nutzungsbereiche:

Digitale Vertrauensdienste werden über traditionelle Anwendungen wie eSignatur hinausgehen und in Bereiche wie IoT (Internet of Things, Internet der Dinge), Gesundheitswesen und Bildungseinrichtungen integriert werden. Dies wird die Allgegenwärtigkeit und den Nutzen dieser Dienste für Privatpersonen erheblich erweitern. Bereits jetzt arbeiten sowohl öffentliche Verwaltung als auch Unternehmen daran, die Anwendungsfälle für den ePerso zu erweitern um so die Akzeptanz unter den Bürger:innen auszubauen. 

Verbesserung der Sicherheit:

Mit fortschreitender Technologie werden digitale Vertrauensdienste noch sicherer. Neue Verschlüsselungstechnologien, Blockchain und Biometrie werden heute schon eingesetzt und stetig ausgebaut, um Identitätsdiebstahl und Datenmanipulation zu verhindern. 

Standardisierung und Interoperabilität:

Die EU arbeitet daran, Standards für digitale Vertrauensdienste noch weiter nach eIDAS-Standards zu harmonisieren, um eine nahtlose Interoperabilität innerhalb der Mitgliedstaaten zu gewährleisten. Dies wird die Akzeptanz und Nutzung dieser Dienste weiter fördern. 

Fokus auf Benutzerfreundlichkeit:

Zukünftige Entwicklungen werden darauf abzielen, digitale Vertrauensdienste noch benutzerfreundlicher zu gestalten, um ihre breitere Adoption zu erleichtern. Dies umfasst einfache Schnittstellen (jetzt schon vorhanden), mobile Anwendungen und sprachgesteuerte Interaktionen.

 

Vorhersagen für die nächsten fünf bis zehn Jahre

Was wird sich in den kommenden Jahren im Bereich der Vertrauensdienste tun und wie wirkt sich das auf Privatpersonen in Deutschland und in der EU aus? 

Verstärkter Einsatz in der öffentlichen Verwaltung

Digitale Vertrauensdienste werden in der EU weitläufig in der öffentlichen Verwaltung verwendet werden (wie dies bereits in einigen Ländern, z.B. Italien, bereits der Fall ist), um Prozesse zu digitalisieren und Bürger:innen einfacheren Zugang zu staatlichen Dienstleistungen zu bieten.

Die digitale Brieftasche für alle: die EUDI-Wallet

Wie in eIDAS 2.0 festgelegt, müssen alle EU-Mitgliedsstaaten ihren Büger:innen bis zum Jahr 2026 eine Wallet zur Verfügung stellen, mit der sie sich sowohl vor Ort als auch online identifizieren können und rechtswirksam elektronisch signieren können. Wichtig: Die Möglichkeit muss für alle vorhanden sein – die Verwendung ist allerdings vollkommen freiwillig und kostenlos. Wie genau das Ganze umgesetzt werden soll, ist allerdings noch offen. Es gibt einige technische Hürden, die es zu überwinden gilt.

Wachsende Rolle in der Gesundheitsversorgung

Die Nutzung digitaler Vertrauensdienste im Gesundheitswesen wird weiter zunehmen, um die Sicherheit von Gesundheitsdaten zu gewährleisten und den Austausch medizinischer Informationen zu erleichtern. 

Gesellschaftliche Akzeptanz und Vertrauen

Während digitale Vertrauensdienste weiter wachsen, wird die breite gesellschaftliche Akzeptanz und das Vertrauen in diese Dienste entscheidend sein. Sensibilisierungskampagnen, Aufklärung und Anleitung sowie klare gesetzliche Rahmenbedingungen werden dazu beitragen, Bedenken hinsichtlich Datenschutz und Sicherheit zu mindern. 

Insgesamt stehen digitale Vertrauensdienste vor einer vielversprechenden Zukunft, die von Innovation, Sicherheit und Benutzerfreundlichkeit geprägt ist. Für Privatpersonen der EU bedeutet dies einen zunehmenden Komfort und Sicherheit bei digitalen Transaktionen und Identitätsverifizierungen – wenn die Vorschläge benutzerfreundlich umgesetzt werden. Unternehmen und öffentliche Verwaltung müssen allerdings mehr Anwendungsfälle schaffen und Aufklärungsarbeit leisten, um die Akzeptanz und Anwendung der digitalen Möglichkeiten in der Bevölkerung zu erhöhen. Es ist anzunehmen, dass Vertrauensdienste eine Schlüsselrolle in der weiteren Digitalisierung Europas spielen werden, wobei der Schutz persönlicher Daten und die Gewährleistung der Privatsphäre weiterhin im Fokus stehen werden. 

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